Dieses Abenteuer schließt direkt an Vaterliebe an.
Nachdem Enoir der Zwergenhändler versorgt wurde, entschlossen sich die Helden den Gang weiter frei zu legen. Ab und zu konnte man gequälte Schreie auf der anderen Tunnelseite hören.
Die Helden gelangten in eine unterirdische Halle, an den Wänden hingen Ketten, Blutspritzer auf dem Boden und überall der Gestank von Moder und Unrat. Trotz größter Dunkelheit bemerkten die Helden einen heranschleichenden Vampir, welchen sie dank eines gezielten Stichs ins Herz lähmen und töten konnten. In der Halle gab es nur einen Überlebenden, der zu aller Überraschung nicht nur ein Landsmann von Quon war, sondern auch dessen gehasster Mitschüler Taoken von früher. Taoken und Quon waren beide davon überzeugt, dass der jeweils andere der Mörder ihres Meisters war. Quon wurde als erster an der Leiche ihres Meisters Udwan entdeckt und Taoken war nach dem Tod geflohen.
Taoken beteuerte, von Udwan vor seinem Tod mit einer Queste fortgeschickt wurde, während Quon ebenfalls von seiner Unschuld überzeugt war. Für beide Gasheij-Krieger war klar, dass nur das Urteil der Ahnen über Schuld oder Unschuld in Frage kam. Die Krieger kämpften auf ihrer traditionellen Art auf einer mentalen Ebene gegeneinander, um ein für allemal Klarheit zu schaffen. Für die Außenstehenden schien es nur wie eine kurze Konzentrationsphase der beiden Kombattanten, die schon bald ein Ende fand. Taoken sank auf die Knie und starb binnen weniger Augenblicke. Quons Genugtuung wurde jedoch von leichtem Zweifel begleitet.
Die Helden fanden einen Schlüssel, geformt wie ein geflügelter Stab, in der Ausrüstung des gestorbenen Kriegers. Der geflügelte Stab, das Symbol des Nomas, führte die Helden zum einzigen Nomasschrein außerhalb der Stadt, welcher ebenfalls eine Herberge für Reisende war. Die persönlichen Dinge von Taoken wurden bereits aus dem Zimmer geräumt, aber vom Herbergsleiter verwart. Die Helden fanden unter anderem einen Obsidiandolch und ein Tagebuch, welches Aufschluss über die Queste Udwans geben sollte.
“Verwahre diese Kiste und bringe sie umgehend zu meinem Bruder. Räche meine Tod!”
Tag 1
Die letzten Wort meines Meisters klingen mir nach wie vor in den Ohren. Ich schreibe sie dennoch auf, um sie auch später nicht zu vergessen. Was hat es mit dieser Kiste auf sich? Warum war Meister Udwan so in Eile? Täusche ich mich oder kommt meine Gänsehaut von der Nähe zur Kiste?Tag 12
Die Suche nach Udwans Bruder gestaltet sich schwieriger als gedacht, da ich es nicht wage, nach Seishin zurück zu kehren, um dort meine Recherchen voran zu bringen.Tag 22
Hajasakin! Udwans Bruder heißt Hajasakin. Letzter Aufenthaltsort: Talayth – TigenaTag 47
Hajasakin sieht aus wie Udwan, allerdings wirkt er viel älter. Er ist verwirrt und sein glasiger Blick geht in die Ferne. Erst als ich das Kästchen hervorhole scheint sein Blick sich kurz zu klären. Er stammelt die ganze Zeit etwas von Pontus’ Weisen oder Waisen. Mehr ist nicht aus ihm heraus zu holen.
Nachbarn versicherten mir, dass der alte Mann verwirrt ist und nicht mehr redet.Tag 48
Nun bin ich auf mich allein gestellt. Hajasakin die Kiste zu übergeben, halte ich für töricht. Kehre ich zurück zu Udwan?Tag 50
Nach ein paar schlaflosen Nächten, habe ich mich entschlossen, Hajasakin erneut zu besuchen. Der Inhalt der Kiste muss eine Auswirkung auf unsere Ahnenkräfte haben. Von ihr geht die selbe Kraft aus wie beim Wirken meiner Kräfte.
…
Wieder kein Erfolg. Der alte Mann schien noch verwirrter als vor ein paar Tagen. Er wirkte fast ängstlich.Tag 51
Ich werde entgegen des Auftrags meines Meisters wieder zurück nach Seishin reisen, jedoch erst morgen. Vielleicht geben mir die Ahnen heute Nacht einen Rat.
…
wurde in der Nacht überrascht! Die Kiste ist weg! Die Räuber waren T’skrangs, mehr konnte ich nicht erkennenTag 52
Die T’skrangs haben einen schwarzen Glasdolch verloren. Ein Anhaltspunkt? Ich muss mich beeilen, solange die Spur noch warm ist!Tag 69
Das Tintenfass ist mir während der Reise ausgelaufen. Ich habe die Gruppe T’skrangs bis Cipertrina verfolgt. Zum Glück fällt die Gruppe den meisten Leuten auf. Die Stadt ist riesig und ich muss aufpassen, dennoch die Spur nicht zu verlieren. Die Gruppe ist zu groß, um sie im Kampf zu stellen. Ich bin schon so weit gereist … jetzt kann ich auch noch herausbekommen, was sie mit der Kiste vorhaben. Hätte ich doch schon längst reingeguckt!
…
Die T’skrangs werden an Bord eines Luftschiffes gehen. Ich habe mir auch eine Platz an Bord gesichert. Das Schiff läuft morgen erst aus, Zeit genug, ein paar Besorgungen zu machen.
…
Am Hafen habe ich einen Händler getroffen, der Neuigkeiten aus der Heimat hat. Seishin ist geplagt von Missernten und Hunger. Die Fruchtbarkeit des Landes scheint dahin zu welken. Viel wichtiger war jedoch die Erkenntnis, dass Udwan Recht behalten hat und kurz nach meiner übereilten Abreise gestorben ist. Er wurde getötet von seinem Schüler! Da ich es nicht sein konnte, bleibt nur noch einer!Tag 70
Bin mit den T’skrangs an Bord. Sie hegen keinen Verdacht, aber in Zukunft muss ich aufpassen. Das Schiff fliegt nach Daltessa.…
Tag 104
Ich finde endlich wieder Zeit zum schreiben. Wir wurden von einem Piratenschiff überfallen. Die T’skrangs haben bis auf den Tod gekämpft, allerdings war die Übermacht zu groß. Die Kiste ist jetzt in der Hand der Piraten.Tag 111
Ich konnte Kapitän Skar davon überzeugen, mich in seine Mannschaft auf zu nehmen. Scheinbar hatte er schon mit einem Landsmann von mir Erfahrung gesammelt. Von meinen Kampfkünsten ist er überzeugt.
An Bord kommen neue Triebe aus den toten Planken. Seltsam!Tag 113
Obwohl ich in der Gunst von Skar stehe, sehe ich keine Möglichkeit in den Besitz der Kiste zu kommen. Skar hat entschieden sie zu verkaufen.Tag 115
Ich laufe nun schon eine halbe Ewigkeit diesem Kästchen und Udwans Questen hinterher. Da scheinen sich beide zu vereinen. Das ehemalige Mannschaftsmitglied scheint Quon gewesen zu sein!…
Tag 124
Ich habe die Spur zur Kiste verloren. Mögen die Ahnen mir verzeihen. Zurück in die Heimat brauche ich mich nun nicht mehr trauen. Bleibt mir noch die Rache für Udwan.Tag 126
Orks durchstreifen die Wildnis. Ich muss mich vorsichtig bewegen. Auf der anderen Seite des Tals haben Orks einen Stützpunkt, von dem aus sie mit Luftschiffen Richtung Süden fliegen. Am Himmel sehe ich einen fliegenden Felsen. Seltsame Zeichen.Tag 128
Ich bin weiter in Richtung Süden gezogen. Die Zwerge sagen, dass sie Quon gesehen haben. Allerdings glaube ich manchmal, dass sie die Menschen genauso schlecht auseinander halten können, wie ich die Zwerge.Tag 130
In der Nacht wurde ich von einer Gruppe Orks hochgejagt. Erkennen konnte ich sie nicht, aber ihr Gestank ist unverkennbar. In der Mitte hatten sie einen übergroßen Ork mit einer leuchtenden Faust!? Ein Schauer überfiel mich. Zum Glück konnte ich fliehen.Tag 140
War es ein Fehler vor dem Ork zu fliehen? Diese unglaubliche Energie. Gefährlich aber doch so vertraut. Ich entscheide mich dennoch erst Quon zu stellen.
Der Krieg in der Stadt scheint gerade vorüber. Laut den Aussagen der Soldaten, gab es hier einen Kämpfer aus meiner Heimat. Heute Nacht werde ich durch die zerstörte Stadt streifen und mir eine Frau nehmen.
Die Helden rüsteten sich für eine erneute Reise zu Doros’ Sippe und dem geheimen Lufthafen der Orks aus. Ihren kleinen Luftsegler mussten die Helden leider in der Bucht des orkischen Brückenkopf stehen lassen, da sie sich entschieden, durch einen Tunnel in das benachbarte Tal zu kommen.
Das Tal war verregnet und diesig, aber trotz des nahenden Winters gab es hier viele Pflanzen, die eigentlich schon keine Blütezeit mehr hätten haben dürfen. In der Nacht konnten die Helden ein Lagerfeuer am gegenüberliegenden Hand erkennen, während die Helden selbst auf ein Feuer verzichteten. Nachdem auch die letzte Wache eingeschlafen war, machte sich ein dreistes Wildschwein über Teile des Proviants her. Am morgen schnarchte es zufrieden neben den Helden und landete kurze Zeit später über dem Feuer.
Die Helden suchten bei Tag nach dem großen Lagerfeuer und erreichten es wenige Stunden später. Eine kleine Gruppe von Bergarbeitern, war den ganzen Tag damit beschäftigt, dem immer neu treibende Holz ihrer Abstützungen und Werkzeugen Herr zu werden. Orks haben die Männer schon länger nicht mehr gesehen und das “Naturphänomen” der letzten Wochen konnte man sich auch nicht erklären.
Auf ihrem Weg treffen die Helden auf Varondil dem Elf und seinen Begleiter, einem grauen Wolf. Der Elf weiß wo die verrückt spielende Natur am schlimmsten ist und will die Helden dorthin führen. Auf ihrem Weg kommen sie an einem engen Baumkreis vorbei. In diesem engen Gefängnis kamen einige Holzfäller ums leben.
In der Nacht hörte die Wache ein entferntes Rascheln, welches sich scheinbar bewegte. Die Helden und Varondil sahen sich schon bald einer belebten Pflanzenwelt gegenüber, die aggressiv gegen die Helden vorging. Varondil starb durch einen peitschenden Ast als die Helden durch die Nacht aus der grünen Hölle flohen.
Am nächsten Tag trafen die Helden auf eine elfische Sippe, die das Tal und ihre Heimat verlassen wollten. Einer der Elfen schenkte Borou einen elfischen Dolch sowie einen Kurzbogen, da die Elfen den Kampf gegen die Natur und die Orks aus der roten Stadt hinter sich lassen wollten. Selbst für die Elfen war die Natur nicht mehr zu bändigen.
Gegen Abend machten die Helden in der Nähe eines alten Hügelgrabs Rast und fanden Spuren einer alten untergegangenen Trollzivilisation.
Am darauffolgenden Tag entdeckten die Helden die verlassene Heimat der Elfen. Zwischen den Bäumen spannten sich Hängebrücken, die alle Wohnebenen miteinander verbanden. Als die Helden die Behausungen betraten, scheuchten sie einen Ork auf, der sich an zurückgelassenen Habseligkeiten bedienen wollte. Die Helden konnten den Ork stellen und erfuhren, dass die rote Stadt eine Art Stadtmauer aus dauerhaft brennenden Feuern errichtet hatte und daher ihren Namen trägt. Die Orks schützten sich somit gegen die Ausbreitung der Natur.
Da die Helden erreichten am späten Nachmittag einen ausgedehnten Wald, in dessen Mitte ein riesiger Baum bis in den wolkigen Himmel ragte. Das Zentrum des Waldes wurde am Eingang von einem 5 Schritt großen Waldschrat bewacht. Arn zog alle Aufmerksamkeit auf sich und ermöglichte dem Rest der Gruppe, an dem Riesen vorbei zu kommen. Auch Arn ging dem Schrat nach einem heftigen Schlag aus dem Weg und wählte die Flucht nach vorn.
Am Wächterbaum angekommen, entpuppte sich die gewundene Rinde des Baum als riesige Wendeltreppe, die die Helden bis in die Baumkrone brachte. Der oberste Teil des Baumes war hohl und in ihm ein begrüntes Atrium. Am Kopf des Raumes saß regungslos ein Baummensch, in dessen Bauch ein blau leuchtender Ball eingelassen war.
Als die Helden näher kamen, kam aus dem Dickicht ein Elf, der sich als eine Art Anhänger des Baumes und der erblühten Natur vorstellte. Der wirkte fehlgeleitet und teilweise wahnsinnig. Quon spürte beim Anblick der blauen Kugel ein Gefühl von Wärme und Heimat. Er wusste, dass die Suche nach dem Inhalt der Kiste zu Ende war.
Der Elf war keineswegs bereit, die Helden länger zu dulden und begann Pfeile zu verschießen. Zeitgleich erwachte der Baum und schleuderte mehrmals Roland von sich, der versuchte an die leuchtende Energiequelle zu gelangen. Kurz nachdem es den Helden gelang, den Elfen im Nahkampf zu stellen, schaffte Roland es, dem Baum die blaue Kugel zu entfernen. Der Baum hörte sofort mit seinen aggressiven Handlungen auf und sank zurück auf seinen Hecken-Thron.
Mit Entnahme der Energiequelle hörte die Natur auch auf, verrückt zu spielen. Drei Bäume aus dem Atrium verwandelten sich zurück in drei Druiden, die ursprünglich im Besitz der Gasheij-Kiste waren, um mit dessen Kraft, Floranus ein Opfer zu bringen und ihn zu bitten, die Natur des Tals wieder zu stärken. Leider ging das Ritual gehörig schief.
Der Rest ist Geschichte.
Die Helden verließen das Tal, um zurück zur Handelsstraße zu gelangen, verirrten sich jedoch stark und kamen nördlicher als gewünscht auf die Straße Richtung Süden.